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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 93

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 93 — Pon den Bewohnern der Stadt Gütersloh. Die Leute, die in der Stadt Gütersloh wohnen, werden von Fremden „Gütersloher" genannt. Die Gütersloher sind die Bewohner oder Ein- wohner der Stadt Gütersloh. Am 1. Dezember 1910 hatte Gütersloh 18336 Einwohner. Die Leute, die in der Stadt wohnen, nennt man auch Stadt- bewohner oder Städter. Viele Städte siud in früheren Zeiten aus Burgen, die mit schützenden Mauern umgeben waren, entstanden. Die Leute, die sich hinter den Mauern an den festen Plätzen angesiedelt hatten, nannte man Bürger. Darum nennt man auch heute noch die Stadtbewohner Bürger. Der erste Beamte der Stadt heißt Bürgermeister, und die Schulen in der Stadt pflegt man Bürgerschulen zu nennen. Die Meuschen, die im Außenbezirk der Stadt Gütersloh wohnen, leben ans dem Lande. Man nennt sie Landbewohner oder Landleute. Den einzelnen Mann nennt man Landmann. Weil die Landleute den Acker bebauen, heißen sie auch Bauern. Die gesamten Leute in der Stadt bilden ein Volk. Man nennt sie darum Stadtvolk oder Stadtbevölkerung, die Bewohner des Landes heißen Landvolk oder Landbevölkerung. Die Stadt Gütersloh hat eine städtische und eine ländliche oder bäuerliche Be- völkerung. Die Städter und die Bauern unterscheiden sich nicht nur in ihrer Siedeluugsweise und Beschäftigung, sondern auch in ihrer Lebensweise, ihrer Kleidung, ihren Sitten und Gebräuchen. Inwiefern in ihrer Siede- lungsweife? ihrer Beschäftigung? In ihrer Lebensweise und Kleidung, in ihren Sitten und Gebräuchen hängen die Landleute viel mehr als der Städter mit der Natur und der Vergangenheit zusammen. Mit dem Aufgang und Untergang der Sonne beginnt und endet das Tagewerk des Bauern. Früh mit dem ersten Hahnenschrei erhebt der Landmann sich von seinem Lager und geht an seine Arbeit auf dem Felde, in der Wiese oder im Walde; wenn die Sonne zur Ruhe gegangen ist, dann breiten sich die Schatten der Nacht über seine Arbeitsstätten, und er geht mit den Hühnern zu Bett. Wie anders der Städter. Er erhebt sich erst zur neuen Tagesarbeit, wenn der Landmann schon stundenlang geschafft hat und arbeitet abends noch bei Lampenlicht, wenn der Bauer schon neue Kraft zur Arbeit im Schlaf sucht. So ist der Landmann ein Frühaussteher und Tagesarbeiter, der Städter meist ein Spätaufsteher und Jn-die-Nacht-Arbeiter. Die Arbeits- und Ruheeiuteiluug des Bauern ist gesunder und billiger als die des Städters. Würde der Städter im Sommer einige Stunden früher an die Arbeit gehen, so würde er viel Geld für Beleuchtung sparen können und frischer und gestärkter am Morgen des neuen Tages erwachen, wenn er, statt mitten in der Nacht, schon gegen 9 bis 10 Uhr zu Bett ginge. Bei seiner schweren und oft fchmutzigeu Arbeit kann der Landmann nicht seine und dünne Kleidungsstofse und Lackschuhe wie der Städter tragen, sondern er muß derbes und undurchlässiges Zeug und festes Schuh- zeug haben. Für ihn passen nicht Flitter und Putz, sondern Lodenstoff, Wasserstiefel und Holzschuhe. Ein rechter Bauer wird keine städtische Mode- kleidung tragen; er ist stolz aus sein schlichtes Bauerngewand, und der Städter soll nicht hochmütig darüber lächeln. Zäh hält der Landmann

2. Das Altertum - S. 34

1907 - Leipzig : Voigtländer
34 Geschichte der Griechen. 1. Die Sp artiaten, d. H. die herrschenden Dorier, der Rdel des Landes. Sie allein waren an der Verwaltung des Staates beteiligt und besaßen den größten und besten Teil des Landes. 2. Die Umwohner, d.h. die rings um Sparta wohnenden Rchäer, die sich nach kurzem widerstände freiwillig unterworfen hatten! Sie waren ohne politische Rechte, aber persönlich frei. Sie trieben R&erbau, Gewerbe und Handel und waren zur Zahlung von Rbgaben verpflichtet. 3. Die Heloten, d. H. die nach längerem Kampfe unterworfenen Hchäer. Sie waren Leibeigene des Staates und mußten den Sp artiaten die Felder bestellen oder sonstige Knechtesdienste leisten. Da sie die Spartiaten an Zahl weit übertrafen, so wurden sie aus Furcht vor Rufständen streng überwacht und häufig ungerecht und grausam bestraft. 3. Lykurgs Gesetzgebung. 3n Sparta regierten immer zwei Ho'" Könige zugleich; man führte ihr Geschlecht auf Zwillingsbrüder aus dem hause der herakliden zurück (§ 23, 1). Rber zwischen den beiden Königsfamilien, zwischen Königen und Rdel und zwischen den Spartiaten und Achäern herrschte andauernd heftiger Streit, der den Staat in die größte Gefahr brachte, Rus ihr wurde Sparta durch die Gesetzgebung Lykurgs (um 880 v. (Ihr.) gerettet. Lykurg Lykurg entstammte nach dem Bericht der griechischen Geschicht- schreiber aus königlichem Geschlecht und verwaltete eine Zeitlang als Vormund seines minderjährigen Hessen das Königs amt. Dann lernte er im Ausland die Einrichtung anderer Staaten, besonders die von Kreta, kennen. Da baten ihn seine Mitbürger, die Verwirrung in Sparta durch eine Gesetzgebung zu beseitigen. (Er kehrte heim und erhielt zu diesem Werke die Zustimmung des Orakels zu Delphi. Hun ordnete er durch Gesetze die Verfassung des Staates und das Leben des Volkes. Hach feierlicher (Einführung seiner Gesetze verließ er Sparta und starb im Ruslande. a) Die Verfassung: Könige 1. Die beiden Könige blieben die obersten Priester und Heer- führer, doch ihre Regierungsgetvalt wurde beschränkt. Ratöeraiten 2. Die Gerusia, ein Rat von 28 Riten von mindestens 60 Jahren, hatte alle wichtigen Dinge zuerst zu beraten, famm^ungen Volksversammlung umfaßte alle Spartiaten vom 30. Jahre an und trat immer zur Zeit des Vollmondes zusammen; sie hatte über die Wahl der Beamten, über Gesetze und Verträge, über Krieg und Frieden durch Abstimmung zu entscheiden. Spartiaten Umwohner Heloten Lykurgs Ge-

3. Das Altertum - S. 4

1897 - Leipzig : Voigtländer
4 Nebenflsse, doch der 1000 m breit, viermal so wasserreich als der Rhein an seiner Mndung, durchstrmt er dieses Land, und teilt sich zuletzt in mehrere Arme. 2. gypten. Das Nilland gypten ist ein nur 24 Meilen (1530 km) breites, im Osten mtb Westen von den Gebirgen eingeschlossenes Thal, das sich im Norden zu einer Tiesebene erweitert. Diese Ebene wird, weil sie, von zwei Armen des Nilstroms und dem Meere umgeben, die Gestalt eines Drei-ecks hat, (nach dem griechischen Buchstaben das Delta genannt. gypten, eine schmale grne Oase von ppiger Fruchtflle" inmitten uu-absehbarer Wste, ist ein Geschenk des Nils". Der mchtige Strom befruchtet das Land durch alljhrliche b ersch w emmung. Wenn der Schnee auf den Hochgebirgen seines Quelllandes schmilzt, wenn die tro-pischen Regengsse an seinem oberen Laufe eintreten, schwillt mit der Sommersonnenwende der Nil allmhlich an. Gegen Ende des Juli tritt er aus den Ufern und der flutet das ganze Thal, soda er zu Ende September mehr als sechs Meter der dem nie-brigften Wasserstande steht. Ebenso allmhlich, wie er gestiegen, fllt der Flu wieder, berall einen fruchtbaren Schlamm zurcklassend. Die Erfrischung des Bobens durch die berschwemmung, seine Befruchtung durch diesen Schlamm, die Abkhlung der Luft durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird. Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal mit Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch sr andere Völker. Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude, von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit S als und dem spter erbauten Alexandria. 3. Die Kultur der gypter. 1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte K a st e n d.h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die er st e und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschf-tigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Indessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Koste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gew erb treib enden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden sr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen. 2. Die Religion. Die gypter verehrten als Götter die schaffenden.

4. Das Altertum - S. 34

1897 - Leipzig : Voigtländer
34 wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu Ehren des Apollon, die isthmischen Spiele bei Korinth zu Ehren des Poseidon, die nemaischen in der Landschaft Arglis. lb'lb ?.) 25. (26.) Sparta und die Gesetzgebung Lykurgs. 1. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands. Unter den griechischen Staaten erhoben sich zw ei vor den brigen an Macht und Ansehen: Sparta, das dem dorischen Stamme angehrte, und Athen, dessen Bewohner joni-schien Stammes waren. 2. Die Gesetzgebung Lykurgs, um 880. Zuerst erhielt der Staat der Spartaner, der durch heftige innere Unruhen und Kmpfe erschttert war, eine feste Ordnung durch die Gesetzgebung Lykurgs. Lykurg war der Bruder eines der beiden in Sparta nebeneinander regierenden Könige und hatte, als sein kniglicher Bruder gestorben war, fr dessen minderjhrigen Sohn eine Zeitlang als Vormund das Knigsamt verwaltet. Dann war er ins Ausland gereist und hatte die staatlichen Einrichtungen anderer Völker, namentlich die auf der Insel Kreta eingefhrte Staatsordnung, kennen gelernt. Von seinen Reisen heimgekehrt, 'gab er seinem Vaterlande Gesetze^N^das delphische Orakel durch seine Zustimmung und Besttigung eine hhere Weihe verlieh. Das Land wurde in 39 000 unverkufliche Lose geteilt. Von diesen / bekamen die Sp ar tiaten, d. h. die Herrschenben Dorier. 9000 arfiere. die' .Umwohner, d. h. die rings um Sparta wohnende unterworfene alte Lanbes-Bevlkerung, 30000 kleinere Lose. Die Zeloten, b. li. die mit den Waffen in der Hand bezwungenen Einwohner, muten als Leibeigene des Staates den Spartiaten baslanb bauen. Den beibenknigenwrbe die Gerusia zur Seite gestellt, der Rat der 28 Alten, die wenigstens 60 Jahre zhlten. An der Volksversammlung, welche der die Gesetze abstimmte, nahmen alle Spartiaten vom 30. Jahre an teil. Mit der Aussicht der die Ausfhrung der Gesetze wrben 5 Evhore^i beauftragt. Lykurg wollte die Spartaner zu einem nchternen, kraftvollen Kriegervolk bilben. Nicht, wie anbere Stbte, burchfestungswerke, sondern durch die Tapferkeit ihrer Bewohner follte die Stadt Sparta gegen herandringende Feinde geschtzt werden; nach der Bestimmung Lykurgs blieb daher die Stabtohne Mauern, ein offener Ort, bamit das Volk nie. \ unkriegerisch werbe.'? Um keine Schwelgerei aufkommen zu lassen, fhrte Lykurg g enteinfame Mahlzeiten mit einfacher, berber Kost ein, an ^ welchen alle Männer, auch die Könige teilnehmen muten, je 15 an einem Tisch. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Auch in Kleidung

5. Das Altertum - S. 62

1897 - Leipzig : Voigtländer
62 platz) und den Zirkus Maximus (Rennbahn) an. Auf Anstiften der vom Throne ausgeschlossenen Shne desancs wurde er ermordet. Durch die List der Knigin Tanquil wurde sein Schwiegersohn Servius Tullius zum König erhoben. Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Uoaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist, auf den aus Etrurien stammenden König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so entspricht dem jedenfalls die That-fache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu verdanken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt. B. Die lteste Verfassung. Das altrmische Volk umfate, wie es aus der Vereinigung dreier Gemeinden erwachsen war, drei Teile oder Tribus. Diese zerfielen inje zehn, zusammen also dreiig C u ri e n, die aus je zehn (im ganzen 300) sogenannten G eschlechtern bestanden. Wer einem dieser Geschlechter angehrte, war rmischer Brger. Diese (Voll-)Brger hieen auch Patrizier. Aus ihnen ging^der (gertt (Rat der Alten) hervor, der 300mitglieder zhlte und dem Könige in wichtigen Fllen Rat zu erteilen hatte. Neben den Patriziern gab es einen zweiten Stand, die Plebejer. Es waren die Fremden, die sich in Rom niedergelassen hatten. Sie besaen keine politischen Rechte. C. Der König Servius Tullius und die nderung der Verfassung. Roms lteste Verfassung wurde weiter ausgebildet durch Servius Tul- lius, den sechsten König. Erteilte das gesamte Volk, Patrizier und Ple-bejer, nach dem Vermgen in fnf K lassen und innerhalb dieser Klassen in 193 Centurien (Hundertschaften) ein. Nach dieser Einteilung wurden die Steuern und der Kriegsdienst geregelt. Auerhalb der fnf Klassen standen als sechste Ordnung die rmsten Leute, die sogenannten Proletarier, welche vom Heeresdienste frei waren. Von den 193 Centurien kamen 80 auf die erste (reichste) Klasse, die demnach an Einflu die andern Klassen bertraf. Der Versammlung der Centurien wurde die Entscheidung der einen Teil der Staatsangelegenheiten bertragen, welche frher ausschlielich vor die Versammlung der Patrizier gehrt hatten. So wurden auch die Plebejer am Staatsleben beteiligt. Servius Tullius umgab die jetzt der sieben Hgel ausgedehnte Stadt Rom (Siebenhgelstadt) mit einer Ringmauer. Er wurde von seinem Schwiegersohne Lucius Tarquinius ermordet, der die Regierung ge-waltsam an sich ri. D. Roms letzter König. Tarquinius mit dem Beinamen Suverbus (d. i. der Hoffrtige) brachte durch glckliche Kriege die ganze Landschaft Latium unter rmische Oberherrschaft und vollendete den Bau des K a p i t o l s (ptaf. Iv, 1), reizte

6. Das Altertum - S. 63

1897 - Leipzig : Voigtländer
63 aber das Volk durch harten Druck gegen sich auf. Die Mihandlung der edlen Rmerin Lucretia durch des Knigs Sohn Sertus rief einen Aufstand unter Junius Brutus hervor, und der König wurde mit seiner Familie vertrieben. Zweite Periode. Rom als Republik, 51030 v. Chr. I. Kmpfe zwischen Patriziern und Plebejern. Unterwerfung von Italien. (Von der Vertreibung derknige bis zum ersten punischen Kriege, 510264.) 42. Die Grndung der Republik. 1. Die Konsuln. Nach der Vertreibung des Tarquinius Superbus -wurde Rom eine Republik, 510. An ihre Spitze traten zwei Konsuln, 5m. die immer auf e in I a h r gewhlt wurden. Die ersten Konsuln waren Br n-tus und Collatinus (der Gemahl der Lucretia). _2. Porsena. Die neue Republik hatte bald schwere Kmpfe zu bestehen. Der König Porsena von Clusium in Etrurien, von dem ver-triebenen Tarquinius aufgereizt, rckte mit einem starken Heere vor Rom und belagerte die Stadt. Die Rmer muten endlich des Knigs Abzug durch Abtretung ihres Gebiets auf dem rechten Tiberufer erkaufen. In die Stadt selbst einzudringen wurde dem König Porsena, wie die Sage meldet. durch die Tapferkeit des Horatiuscocles verwehrt, der die Tiberbrcke so lange gegen den Feind verteidigte, bis sie hinter ihm abgebrochen war. Ein zweiter Rmerheld, Mucius Scvola, suchte den Porsna in seinem Lager auf, um ihn zu tten; als sein Vorhaben milungen war, gab er ein Beispiel von dem standhaften Mute der Rmer, indem er freiwillig seine rechte Hand verbrannte. Unter den Geiseln, welche die Rmer dem König Porftna als Gewhr fr die Einhaltung des Friedensvertrags stellen muten, befand sich die edle rmische Jungfrau C l lia. Diese tuschte die Wachen und schwamm der die Tiber an das rmische Ufer. Doch die Rmer sandten die Entkommene dem Porskna zurck. Dieser aber gab Cllia frei und gestattete ihr, noch einige von den brigen Geiseln mit sich nach Rom zu nehmen. 43. Patrizier und Plebejer. 1. Die Vvlkstribuueu. Bald brachen in der neuen Republik heftige innere Kmpfe zwischen den Patriziern und den Plebejern aus. Seit dem Sturze der Könige war alle Staatsgewalt den Patriziern zugefallen; sie allein waren im Besitze aller brgerlichen .und priesterlichen mter. Die Plebejer daqegen waren, namentlich durch den Kriegsdienst, welchen sie

7. Das Altertum - S. 49

1897 - Leipzig : Voigtländer
49 Frauen zu: Zu groer Ehre wird es euch gereichen, wenn ihr den eurem Geschlechte gebhrenden Charakter nicht verleugnet, und wenn so wenig wie mglich, weder imlob noch Tadel, unter Mnnern euer gedacht wird." Da aber auch bei dieser Abgeschlossenheit, zu der die Frauen verurteilt waren, doch ein edler Geist und ein tiefer Familiensinn in ihnen wohnen konnte, bezeugen die edlen Frauengestalten der groen Dichtungswerke dieser Zeit: eine Antigone, eine Iphigenie und Elektra. Wenn es galt, die Stadt und den heimischen Herd vor dem Feinde zu schtzen, legten auch die Frauen Hand an: am Mauerbau Athens halfen Greise und Jnglinge, Frauen und Kinder. Indessen kam'es^nun seit der Zeit des Perikles immer hufiger vor, da geistig bedeutende Frauen, namentlich solche aus dem Ausland, sich von dem Zwange der herrschenden Sitte lossagten und in die Kreise der Männer eintraten. Eine solche war namentlich die durch Schnheit, Anmut und Geist hervorragende A sp a-fta von Milet, deren Gesellschaft selbst Männer wie Sokrates aufsuchten. Ja der groe Perikles verstie seine erste Frau, um sich mit Asvasm *u vermblen. Sehr traurig war die Stellung der Sklaven, welche ganz rechtlos waren, und doch bildeten in dieser Bltezei^lthens'die Sklaven den weitaus grten Teil ca. 4/s der Bevlkerung. Auf c. 90000 freie Brger kamen c. 360000 Sklaven! 30. er peloponnefische Krieg, 431404. 1. Veranlassung des Krieges. Athens Glanzzeit war nicht von langer Dauer. Ein verlustreicher Kampf mit Sparta, der p e l o p o nn e-fische Krieg, strzte Athens Macht und verdarb fein Volk. Seitdem be-gann Griechenland zu sinken. " "^Der verdemiche Brgerkrieg wurde hervorgerufen durch Spartas Eifer-sucht auf das glnzende Emporsteigen der athenischen Macht, durch welche es Ney von der Vorherrschast in Griechenland zurckgedrngt sah. Den nchsten Anla zum Kriege gab die Untersttzung, welche Athen der Insel Korcyra in einem Streite gegen Korinth gewayrle. Daher bewogen die Korinther die Spartaner und die brigen Pelponnesier zum Kriege gegen Athen. 2. Die erste Kriegszeit. Beim Beginn des Kampfes hatte Athen das bergewicht zur See; Sparta mit seinen Bundesgenossen war zu Lande ber-legen. Ein spartanisches Heer drang verheerend in Attika ein,"dessen Be-wohner sich hinter die schtzenden Mauern von Athen zurckzogen. Da brach in der mit Menschen berfllten Stadt eine entsetzlich verheerende Sgeft aus. Auch Perikles, der erste Brger", starb (429), noch beim Sterben seinen besten Trost darin findend, da um seinetwillen 5em Athener ein Trauer-kleid habe anlegen mssen, da er seine Hnde rein gehalten von Brger-blut. Nach dem Tode des gewaltigen Fhrers leitete namentlich der unge-stme Gerber" Kleon die bewegliche athenische Volksmenge. Mit groer Hnbt6=6eoitt, {'Ttyrbui der ^Weltgeschichte. I. 4

8. Das Altertum - S. 78

1897 - Leipzig : Voigtländer
78 zu werden, galt als eine Herabsetzung; es war eine Strafe, welche der Cen-sor der sittenlose Brger verhngte. Vom Pfluge holte man in der guten, alten Zeit der Republik die groen Feldherren. Auf dem freien Bauern-stnde beruhte die Kraft des rmischen Staates. Als aber dann mit den groen Eroberungskriegen ungeheuere Reich-tmer nach Rom flssen und in den Hnden weniger Familien der Opti-maten sich anhuften, schwand der freie Bauernstand immer mehr. Die Optimaten suchten sich mglichst ausgedehnte Landgter zu erwerben und kauften allmhlich fast den ganzen Grund und Boden Italiens zusammen. So verfiel Rom der Grogter-Wirtschaft, und der Mittelstand ging ver-loren. 2. Stellung der Frauen. Die freie Frau, besonders die Mutter, die Herrin der Familie, stand in Rom in besonders hoher Achtung. Schon aus alter, sagenhafter Zeit zeugt das Beispiel Veturias, der Mutter Coriolans, fr die Achtung, welche die Frauen in Rom genossen. Wenn auch Haus und Familie den eigentlichen Wirkungskreis der rmischen Frau bilden, so ist sie doch nicht so ganz auf das Haus beschrnkt und von der ffentlichkeit aus-geschlossen, wie dies im Morgenland und selbst in Griechenland das Los der Frau war. Die freie Rmerin durste zu Wagen ausfahren; sie durfte den ffentlichen Festen und Schauspielen anwohnen; die Mdchen durften die Schulen in der Stadt besuchen. Die Ehe galt bei den Rmern in der guten alten Zeit fr so heilig und unauflslich, da in den ersten 500 Jahren seit Grndung der Stadt keine Ehescheidung vorgekommen sein soll. Als aber mit den groen Eroberungen der Rmer groe Reichtmer und fremde Sitten nach Rom kamen, griff die einreiende ppigkeit auch in dem weiblichen Geschlechte immer mehr um sich. Schon zur Zeit des zweiten punischen Krieges wurde den Frauen von der Obrigkeit das berma des Goldschmuckes und der bunten Gewnder verboten. Gegen Ende der Repu-blik wurde der Aufwand der Frauen so bermig, da die Männer immer hufiger die Ehe vermieden. Schon Csar setzte Belohnungen fr die Eheschlieung fest, und Octavian erlie Gesetze gegen die Ehelosigkeit, aber auch gegen bertriebenen Aufwand. Immer hufiger wurden die Ehe-scheidungen. Doch finden sich auch in der spteren Zeit der Republik noch viele Beispiele edler Weiblichkeit: so vor allen Cornelia, die Mutter der Gracchen; so Porcia, die Gemahlin des Brutus, welche ihren Gatten und die Republik nicht berleben wollte und daher nach dem Tode ihres Gatten sich das Leben nahm; so Octavia, die Gemahlin des Antonius, die, von diesem schmhlich verlassen und verstoen, sich der Erziehung seiner Kinder widmete. # 3. Geistige Bildung, Kunst. Wissenschaft. Wieme Griechen durch

9. Das Altertum - S. 72

1897 - Leipzig : Voigtländer
72 , Sv?panten rief die harte und habschtige Verwaltung der rmischen Statthalter viele Ausstnde hervor. Endlich wurde das Land nach der Einnahme Numantias (am Duero) durch den jngeren Scipio Asricanus 133 der rmischen Herrschaft vllig unterworfen. * In demselben Jahre starb König Attalus von Pergamum, und vermachte in seinem Testament sein Reich den Rmern (Provinz Asia). Am Ende dieses Zeitraums besaen die Rmer folgende neun Provinzen: ijfefife 2. Sardinien und -Wjfo. 3. das diesseitige und 4. das jenseitige Spanien, 5. Gallia cisalpina/ 6, Macedonien, 7. Griechenland (Ackaia) 8. Asien, 9. Afrika. Iii. Das Zeitalter der Brgerkriege. (Von den Gracchen bis zum Ende der Republik, 13330 v. Chr.) 52. Die Gracchen. 1. Rmische Zustnde. Die gewaltige, rasch fortschreitende Aus-breitung des rmischen Reiches mute auch fr Roms innere Zustnde von wichtigen Folgen sein. Durch die Unterwerfung Griechenlands wurden die kriegerischen Rmer mit der hellenischen Bildung bekannt; zahlreiche griechische Kunstwerke kamen nach Rom; griechische Knstler, Dichterund Gelehrte siedelten sich dort an, und die vornehmen Rmer (insbesondere die hochverdienten Scipionen) gewannen immer mehr Neigung fr Kunst und Wissenschaft. Allein die Anhufung ungeheurer Reichtmer, die aus den Provinzen nach Rom strmten, verdrngte die altrmische Sittenstrenge und erzeugte Habgier, Prachtliebe und Genusucht. Laster, welche einzelne Männer, wie der strenge Cata, zwar bekmpften, aber nicht ausrotten konnten. So wurde die Zerstrung Karthagos der Wendepunkt der Republik zum Verfall. Ein Jahrhundert voll innerer Unruhen und Brgerkriege fhrte sie ihrer Auflsung entgegen. 2. Die Optimalen. Gefhrlich fr den Staat wurde zunchst die groe Ungleichheit seiner Brger. Der alte Unterschied zwischen Patriziern und Plebejern hatte zwar in Rom fast aufgehrt; allein es entstand allmhlich ein anderer schroffer Gegensatz zwischen den vornehmen und reichen Brgern, den sogenannten Optimalen, deren Vorfahren hohe Staats-mter bekleidet uhd durch Verwaltung der Provinzen groe Reichtmer gesammelt hatten, und den immer mehr verarmenden niederen Klassen des Volkes, die an jenen Wrden nicht teilnahmen. 3. Die Familie der Gracchen. Von einer der vornehmsten und an-gesehensten Optimatenfamilien ging der Versuch aus, die aus der eigen-

10. Das Altertum - S. 77

1897 - Leipzig : Voigtländer
55. Octavianus und Antonius. 1. Der Dritte Brgerkrieg. Csar hatte den Enkel seiner Schwester, den jungen Octavianus, zu seinem Erben eingesetzt. Dieser schlo mit Casars Feldherren Antonius und Lepldns das zweite Triumvirat, 43. 43 Die Triumvirn besiegten die Republikaner Brutus und Cassius in der Schlacht bei Philippi (in Macedonien), 42, und teilten sich in die rmischen 42 Provinzen. Lepidus wurde jedoch bald verdrngt, und Octavianus herrschte nun im Westen, Antonius im Osten des Reiches. 2. Ende der rmischen Republik. Weil Antonius in gypten durch unwrdiges Leben die rmische Ehre verletzte und rmische Provinzen an die schne Knigin Kleopatra verschenkte, bewog Octavianus den Senat, ihn seiner Wrden zu entsetzen und an Kleoptra den Krieg zu erklären. In der Seeschlacht bei Actwm (einem Vorgebirge in Griechenland), 31, wurden 31 Antonius und Kleopatra besiegt und flohen nach gypten. Als Octavian ihnen dorthin folgte, tteten sie sich selbst. gypten wurde eine rmische Provinz, und Octavianus kehrte nun als Alleinherrscher, Csar (Kaiser) Augustus, nach Rom zurck, 30. Der Republik folgte die Kaiserherr- 30 fchaft. Beim bergang der Republik in ein Kaisertum hatte das rmische Reich eine ungeheuere Ausdehnung erlangt. Es umfate alle Lnder um das Mittellndische Meer herum: Spanien, Gallien, Italien, Jllyrien, Macedonien, Griechenland, Kleinasien, Syrien, gypten, das Gebiet von Karthago, Numidien. Das ganze Reich zhlte c. 120 Millionen Einwohner und enthielt c. 6000 bedeutendere Städte; unter diesen waren die volkreichsten: Alexandria in gypten, Antiochia in Syrien und vor allen Rom, die Welt-Hauptstadt, mit P/2 Millionen Bewohnern, 400 Tempeln, unzhligen Palsten. Unermelich waren die Reichtmer der Vornehmen, eines Lucullus, Crassus; einzelne Fa-Milien hielten 10000 Sklaven. Von ihrer Prachtliebe und Genusucht zeugen die Lucullischen Gastmhler, die Fischteiche, die mit kunstvollen Bildsulen und kostbaren Gerten geschmckten Landhuser. Diesen Reichtmern gegenber war das niedere Volk immer mehr verarmt; der Pbel lebte von Getreideausteilungen und hatte nur Sinn fr ffentliche Spiele (namentlich Fechterspiele und Tierkmpfe). Das Sittenverderben wurde immer strker und allgemeiner. 56. (-). Die Kultur der Horner bis zum Ende der Republik. 1. Wirtschaftliches Leben. Die Rmer sind von Anfang an ein Ackerbau treibendes Volk gewesen. In den guten Zeiten der Republik ehrte der Grundbesitz den Brger mehr, als Reichtum, der auf Geld beruhte. Die Brgerschaft war in lndliche und stdtische Tribus geteilt. Den lnd lichen waren alle Brger, welche Grundbesitz hatten, zugeteilt; sie galten fr den Kern des Volkes. Aus einer lndlichen in eine stdtische Tribus versetzt
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